Hinter deiner Fassade bist du unsichtbar? Wie toxische Anpassung deine Gesundheit und Identität beeinflusst.

Hast du immer wieder das Gefühl, falsch zu sein? Vielleicht im falschen Film? Vielleicht adoptiert? Oder im Krankenhaus nach deiner Geburt vertauscht worden zu sein? Vielleicht ist der Kaiserschnitt die Ursache dafür, dass du dich so fühlst, dass du nicht so belastbar bist, wie andere Menschen. Das du nicht so gut mit deinen Gefühlen umgehen kannst. Dass du zu viel fühlst, Zu schmerzempfindlich bist, zu schnell ärgerlich oder ungeduldig wirst … Dass du ständig grübelst, oder dich immer wieder mit zu viel Informationen belastest, die für andere Menschen keinerlei Relevanz haben …

ErZiehung – wer legt fest, wohin?

Wir sind erzogen worden! Unsere Eltern meinten es gut! Oder doch nicht?

Sie hatten bestimmte Vorstellungen, wie wir zu sein hatten. Was wir zu denken hatten, wie wir zu sozialen Menschen werden sollten. Die Vorgaben und Erwartungen der Gesellschaft waren strikt und unsichtbar im Familienalltag immer präsent. Und sind zu den Erwartungen unserer Eltern geworden.

Vieles davon hat seinen berechtigten Platz. Es ist hilfreich, sich in einer Gruppe anpassen zu können, mit anderen in einer Gruppe zurechtzukommen. Ein Teil davon zu sein, sich zugehörig fühlen zu können. Seinen Teil beitragen zu können. Sich an Absprachen halten zu können. Und so weiter.

Und was, wenn das bei dir nicht funktioniert hat?

Doch vielleicht bist du eine Person, die gerade das nicht kann. Die sich immer anders fühlt – nicht passend, nicht wie die anderen. Die andere immer für besser und selbstsicherer hält. Die Mühe hat, für andere sichtbar zu sein, sich einzubringen. Die sich immer diffus unsicher fühlt. Und dann auch traurig, resigniert, hilflos und erschöpft.

Toxische Anpassung ist der Prozess, in dem wir Teile von uns selbst opfern, um in eine Welt zu passen, die uns nicht akzeptiert.

Steve Maraboli

Du bist vielleicht diejenige, die immer tiefstapelt, sich wenig zutraut, viel Sicherheit benötigt.

Du bist diejenige, die aufgefordert wird, doch mal mutiger zu sein, mitzumachen, nicht immer so still/ schüchtern oder auch nicht immer so viel zu reden/ zu laut zu lachen/ zu albern /zu vorlaut zu sein/ zu sehr dein Wissen in den Vordergrund zu stellen.

Du denkst, du bist falsch und dir wird signalisiert, dass du immer wieder so anstrengend bist, so wirr erzählst, keinen roten Faden hast. Oder die

Egal wie du dich gibst, du empfindest dich nicht als passend.

Du stellst dich selbst in Frage. Du arbeitest immer wieder an dir.

Du hast immer wieder den Eindruck, dass du daran arbeiten musst, dich zu ändern, zu verbessern. Damit du irgendwo besser reinpasst und dich nicht so falsch fühlst. Und genau das sagen dir auch immer wieder die Menschen, mit denen du gerade zu tun hast.

Du liest einen Ratgeber nach dem anderen, bemühst immer wieder das Internet, Sinnsprüche erwärmen dein Herz, Du klebst wunderschöne Karten an den Spiegel um dich daran zu erinnern, wie wertvoll du bist. Hast gemeint, deine Glaubenssätze bearbeitet zu haben. Affirmationen begleiten dich und du merkst – irgendwie ist es anstrengend. Du bemühst dich so sehr, dich zu verändern und vor allem, dich anders zu fühlen, doch nichts tut sich.

Du bekommst gesagt, dass du dich doch nicht immer mit anderen vergleichen sollst. Nur was sonst? Ja, was sonst?

– Fortsetzung folgt –

Gedanken-Exkurs Identität und Gesundheit

Identität und Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Hier sind einige Gedanken, die diese Verbindung verdeutlichen:

  1. Psychische Gesundheit hängt meiner Meinung nach mit einem guten Selbstbild und einem stabilen Selbstkonzept zusammen. Wenn du dich selbst akzeptieren kannst, dann hast du in der Regel ein geringeres Risiko eine Psychischen Erkrankung zu entwickeln.
  2. Du kannst Stress besser bewältigen, wenn du weißt, wer und wie du bist. Welche Ziele, Werte und Überzeugungen du zurückgreifen kannst.
  3. Du lebst zufriedener und glücklicher wenn du dir selbst treu bleibst. Vorausgesetzt du passt dich nicht an und versteckst das, was dich ausmacht.
  4. Sie gelingt dir leichter, da du dich, deine Grenzen und die Reaktionen deines Nervensystems wahrnimmst und ernst nimmst
  5. Mit dem Wissen um deine Identität ist Beziehungsgestaltung anders. Du kannst für dich einstehen und natürlich auch Verständnis für Art des Anderen haben. Es gibt plötzlich Platz für deine Bedürfnisse und du hast die Möglichkeit, Menschen zu finden, die dir ein Gegenüber sind.

Es ist wichtig anzumerken, dass Identität und Gesundheit komplexe Themen sind und von vielen individuellen und sozialen Faktoren beeinflusst werden. Diese Gedanken sollen lediglich einen Überblick über die Verbindung zwischen Identität und Gesundheit bieten.

Sich selbst besser verstehen. Lerne dich selbst und deine Lebenswirklichkeit genauer kennen.

Als Heilpraktikerin (Psychotherapie) unterstütze ich dich in meiner Privatpraxis Teamwerk Psychotherapie auf deinem Weg.

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